Fürsorgerische Zwangsmassnahmen: Veranstaltung am 22. August 2023

09.08.2023

Eff-zett das fachzentraum fungiert als kantonale Anlaufstelle von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Es unterstützt die Opfer bei der Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte, der Suche und Einsicht in Akten sowie bei der Einreichung eines Besuches für die Wiedergutmachungsleistung, dem sogenannten «Solidaritätsbeitrag».

Am Dienstag, 22. August, um 19.00 Uhr findet im Siehbachsaal in Zug eine Dialogveranstaltung zur sozialen Fürsorge statt. Diese betrachtet den Erwachsenenschutz aus heutiger Sicht. Gemäss der Leitfrage «Was kann ich und Angehörige tun bei Demenz?» spannt die Direktion des Innern den Bogen von der ehemaligen sozialen Fürsorge zum heutigen Zuger Sozialwesen.

 

10 Jahre Kinder- und Erwachsenenschutzrecht

Vor genau 10 Jahren, 2013, hat das Kinder- und Erwachsenenschutzrecht das Vormundschaftsrecht abgelöst. Welche Fragestellungen leiten heutige Entscheidungen, ob jemand «Hilfe nötig hat»? Ist die administrative Versorgung beseitigt und welche Spuren davon existieren noch heute? Im Gespräch mit MarieLies Birchler, Psychiatriepflegefachfrau und als Kind selber Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, gehen wir der Frage nach, welche Herausforderungen sich für einst Betroffene im Alter stellen. Was löst der Gedanke an einen möglichen Eintritt in ein Pflegeheim, etwa in Folge Altersdemenz, bei ihnen aus?

 

Zwischen Selbstbestimmung und Schutzbedarf

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung widmet sich der Frage, was man heute konkret tun kann, wenn man mit einer Diagnose wie Demenz konfrontiert ist. Wie kann man selber vorsorgen? Wie können Angehörige helfen? Welche Unterstützung bietet das Zuger Sozialwesen Betroffenen und Angehörigen? Anhand eines konkreten Beispiels zeigen Fachpersonen auf, wie das Zuger Sozialsystem heute funktioniert und welche Massnahmen es gibt, wenn eine erwachsene Person aufgrund einer Demenzerkrankung ihre Urteilsfähigkeit verliert.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion besteht wiederum die Möglichkeit, sich an Gesprächstischen mit Expertinnen und Experten von Behörden und Organisationen auszutauschen.

Am Abend werden ausserdem verschiedene Exponate aus der Kabinettausstellung «fürsorgen, vorsorgen, versorgen» gezeigt, die noch bis am 20. Oktober im Staatsarchiv Zug zu sehen ist.

Programm zur Dialogveranstaltung 4

 

Dienstag, 22. August 2023, 19 Uhr  (Türöffnung 18:30 Uhr)
Siehbachsaal Zug, Chamerstrasse 33

Begrüssung durch Regierungsrat Andreas Hostettler und Projektleiterin Claudia Schwager

Referat «Vom Vormundschaftswesen zum modernen Kindes- und Erwachsenenschutzrecht: Gründe, Errungenschaften» von Michael Felber, Jurist

Gespräche mit MarieLies Birchler, ehemalige Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Daniel Wallimann, Teamleiter KESCHA

Fallbeispiel: Wenn Erwachsene schutzbedürftig werden, anhand des Beispiels Demenz

Fachpersonen der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) und des Amts für Kindes- und Erwachsenenschutz

Ab 20:15 Uhr Apéro und Möglichkeit zum Austausch mit Fachpersonen an moderierten Gesprächstischen.